Flächenwidmungs- und Bebauungsplan 8247, Kat. G. Heiligenstadt
von Bez.Rat Johanna KRATZER, Vorsitzende des Bezirksbauausschusses.
Hier wird der politische Wille der Stadt Wien auf dem Rücken von Schülern und deren Eltern ausgetragen.
Durch den Schulneubau und die neu errichtenden Wohnhäuser (A1 Grundstück) werden zusätzliche Verkehrsteilnehmer in den Straßenverkehr (Fußgänger, Radfahrer, Busfahrer) eingreifen. Die Erhöhung der Schulklassen von 12 auf 21 ist erheblich und bringt etwa 75 % mehr Schüler, die fast alle zur gleichen Zeit unterwegs sein werden.
Das heißt der Zu- und Abholdienst von Schulkindern wird verstärkt stattfinden. Für eine derartige Fluktuation ist weder die Grinzinger Straße noch die Umgebung geeignet. Dies könnte zu gefährlichen Situationen führen. Kinder werden in unserer ach so sozialen Stadt in Stresssituationen gebracht, die vom psychologischen Standpunkt, sicher nicht wünschenswert sind. Der Hotspot ist dort vorhersehbar.
Zusätzlich werden die bisher zur Verfügung stehenden Grünräume erheblich beschnitten. Die Kinder haben weniger Möglichkeit, sich zu erholen, auszutauschen, zu spielen und ganz einfach Kinder zu sein.
Die Grünräume, die bisher den Klimaausgleich schaffen, werden minimiert und dafür Betonbauten mit Gebäudeerhöhung hingestellt (ob Wohnräume, oder Schule) zusätzlich werden die Wege versiegelt. Die bisher vorhandene Fauna und Flora radikal beschnitten, aus dem Gleichgewicht gebracht, dadurch wird eine Mehrbelastung des Klimas stattfinden und eine erhebliche Erhitzung der Umgebung herbeigeführt. Das ist eine Verschlechterung der Lebensbedingungen, -qualität und – -umstände. Für heranwachsende Menschen ist eine derartige Situation nicht wünschens- und auch vom gesundheitlichen Standpunkt nicht empfehlenswert.
Der Garten für die Schulkinder wird verkleinert und zu einem Hof, umringt von Beton, eher zu einem Gefängnis als zu einem Auslauf nach den Schulstunden degradiert.
Wollen wir Eltern, das, unseren Kindern antun?
Wohnungen werden dort sicher um teures Geld verkauft, die Lebensqualität ist an der hochfrequentierten Straße aber sicher nicht gegeben. Wir haben im Bezirk bereits mehrere „Ruinen“ die durch Spekulation und Raffsucht entstanden sind. Eine befindet sich nicht weit, auch dort musste eine Flächenwidmung her, wurde gegen den Bezirkswillen durchgeboxt. …und jetzt? Wird dort alles verfallen? Käufer finden sich anscheinend nicht. Wozu dann der ganze Aufwand? Es bleiben grausliche Gebilde, die als Häuser bezeichnet und ungeliebt die Gegend verschandeln.
Wollen wir, durch die Stadtregierung gezwungen, so weitermachen?
Durch die neue Flächenwidmung wird auch der Sportplatz NAC beschnitten. Es wird über kurz oder lang auch dort Bautätigkeit beginnen. Der Sportplatz wird kleiner, weniger Sonne, darunter werden auch die Kleingärtner leiden. Der unmittelbar angrenzende Restbestand ehemaliger Teiche ist immer noch der Laichplatz einer dort noch vorkommenden seltenen Krötenart, die durch den Verbau ihrer Wanderungswege, endgültig vom Aussterben bedroht ist.
Es gibt so viele Menschen, die angeblich biologisch, nachhaltig und grün Denken. Wollen wir den Lebensraum der letzten ursprünglichen Bewohner dieser Gegend für Verbauten opfern? Gleichzeitig verschwindet auch, die letzte typische Geländestufe, vom ehemaligen Ufer des Dilluvialmeeres (andere Städte würden sich über solche Reste freuen) und diese Dinge eher als Besonderheit sichtbar machen. Hier wird aber darauf keine Rücksicht genommen.
Die Zielsetzung von STEP 25 ist: Wohnbau von außen nach innen. Das heißt, es verschwinden zwischen den Häusern sukzessive die Grünflächen, und die Bautätigkeit wird alles Mögliche dort entstehen lassen. Angeblich zum Wohle der Bürger.
Gerade in diesen Zeiten einer Krise (Corona) ist es so wichtig, diese grüne Lunge im Nahbereich zu haben. Sonst wird es bei uns wie gestern am Wilhelminenberg, wo Menschenmassen dann auseinandergetrieben werden, da die Ansteckungsgefahr groß ist. In Zukunft müssen dann die Döblinger sowie andere Bewohner von Randbezirken, denen es ähnlich geht, mit Zug und Bus ins Umland pilgern, weil hier alles zerstört wurde. Gut gemacht Stadtregierung. Auf die Bezirke kommen dann Kosten für gesteigerte Intervallführungen, Straßenerhaltung, Schneeräumung hinzu. Mit den anfallenden Kosten könnte der Bezirk in anderen Bereichen viel Gutes tun.
Ich denke, wir müssen uns mit allen Möglichkeiten gegen diese Flächenwidmung auftreten.
Anliegend …..